"Wir machen keine großen Serien. Automatisierung ist nichts für uns." Erkennen Sie sich in diesen Worten wieder? Und doch ist es interessanter denn je, diesen Gedankengang wieder aufzugreifen. Zumindest, weil neue Arbeitskräfte schwer zu finden sind. Außerdem ist die Software, die die Faltzellen steuert, viel leichter zugänglich geworden. Mit anderen Worten, man muss keine höhere Mathematik studiert haben, um das Programm zu erstellen. Und sie ist auch schnell genug mit nur geringen Umrüstzeiten, so dass auch Kleinserien immer mehr ins Visier des Falzroboters geraten.
Das robotergestützte Biegen ist keine neue Erfindung. In der Vergangenheit mussten die Losgrößen in die Tausende gehen, um eine solche Investition zu rechtfertigen. Aber das gehört nun wirklich der Vergangenheit an. Vertrauen Sie uns. Die Knappheit an neuen Mitarbeitern, die stärkste Wachstumsbremse für die meisten Metallunternehmen, würde bedeuten, dass man sich auch ohne technologische Fortschritte eher in diese Richtung trauen würde. Aber auch die Technik ist nicht stehen geblieben. Die Software, die die Biegezellen steuert, ist viel ausgefeilter geworden. Das Ergebnis? Die Programmierung kann schneller und einfacher sein. Wenn ein Stück regelmäßig zurückkommt, kann sich die Investition schon ab einer Losgröße von zehn Stück lohnen.
Der Engpass lag in der Vergangenheit tatsächlich in der Steuerung der Zelle. Der Bediener musste die Bewegungen sowohl des Roboters als auch der Biegebank separat programmieren. Wenn es irgendwo auf dem Weg zu einer Kollision mit einem Teil aufgrund einer falsch eingeschätzten Bewegung des Roboterarms kam, konnte man an diesem Punkt wieder von vorne anfangen. Es wurde also ein erfahrener Bieger benötigt, der sich um die Programmierung kümmerte. Jemand, der auch genau verstand, wie sich ein Roboter bewegt.
Mit der derzeit auf dem Markt befindlichen Programmiersoftware entfallen all diese Komplikationen. Alles wird jetzt von der Falzsoftware selbst erledigt. Es wird immer weniger programmiert, sondern vielmehr konfiguriert. Die Software generiert nun das Programm. Simulationen sorgen dann dafür, dass alles kollisionsfrei ablaufen kann. Einfach den Knopf drücken und falten. Alles perfekt vom ersten Falz an. Dafür sorgen die eingebauten Winkelmessungen.
Der Roboter erledigt seine Faltarbeit nicht unbedingt schneller als ein Mensch. Ganz im Gegenteil. Aber er kann die "verlorene" Zeit aufholen, indem er nachts oder an Wochenenden weiterarbeitet. Und er wird auch nicht krank. Außerdem ist er das zusätzliche Paar Hände, das auf dem heutigen Arbeitsmarkt kaum noch zu finden ist. Die Hersteller von Biegezellen haben auch an der Flexibilität ihrer Lösungen gearbeitet. Neben Werkzeugwechslern stehen nun auch verschiedene Greifer bereit, um unterschiedliche Werkstücke richtig zu fassen. Mit Kolben, Klemmen und Magneten. Eine Entwicklung, die die Autonomie einer Biegezelle immer weiter ausdehnt. Dies ist auch eine Anforderung auf dem westeuropäischen Markt. Die Serien werden immer kleiner. Die Tausender von oben sind eher die Ausnahme als die Regel. Dann braucht man eine Technologie, die sich in kurzer Zeit an ein neues Stück anpassen kann. Und diese Technik gibt es heute.
Sind wir dann alle am Ziel? Nein, bei den komplexesten Teilen kann ein erfahrener Bediener immer noch den Unterschied ausmachen. Die Biegesoftware ermöglicht auch das. Sie ist intelligent genug, um lernen zu wollen. Aber darüber hinaus schauen die Menschen zunehmend über ein einzelnes Produkt hinaus. Schließlich kann man immer noch davon profitieren, bestimmte Teile intelligenter zu gruppieren. Indem Sie mit der Reihenfolge Ihrer Biegeaufträge spielen, können Sie die Zahl der Werkzeugwechsel und damit die Umrüstzeiten noch weiter reduzieren. Mit ein wenig Cleverness können Sie die Umrüstzeiten halbieren. Eine Rechnung, die selbst der erfahrenste Dreher
Das kann im Beruf schwierig sein, ist aber für eine Faltungssoftware mit all ihrer Rechenleistung ein Kinderspiel.