In vielen Zerspanungsbetrieben ist es üblich, dass einige Maschinenbediener auch für das Fluidmanagement und die Maschinenwartung zuständig sind. Allerdings sind die Löhne in den letzten zwei Jahren erheblich gestiegen, und erfahrene Maschinenbediener sind immer schwerer zu finden. Sollten Sie also diese knappen und teuren Fachkräfte in Ihrem Unternehmen noch mit dem Fluidmanagement belasten? Schließlich sind sie viel wertvoller für das Unternehmen, wenn sie sich ganz auf das konzentrieren können, was sie am besten können: Produkte herstellen. Immer mehr Unternehmen erkennen dies, aber an wen und in welchem Umfang sollten Sie das Flüssigkeitsmanagement auslagern und was können Sie erwarten? Wir fragten Dennes Lagendijk, Direktor/Eigentümer von Lubsolutions Benelux BV in Gorinchem.
In der zerspanenden Industrie finden bedeutende Entwicklungen statt", sagt Lagendijk. So wurde beispielsweise erheblich in die Erneuerung und Automatisierung des Maschinenparks investiert, wobei immer mehr CNC-Bearbeitungszentren mit Robotern/Cobots ausgestattet und/oder mit Palettenzuführungs-/Entladesystemen verbunden werden. Die zerspanende Industrie setzt damit nicht nur auf eine effiziente mannarme und möglichst vollständig mannlose Produktion, sondern es können auch knappe Fachkräfte mehrere Maschinen unter ihre Fittiche nehmen und so den Mangel an erfahrenen Maschinenbedienern zumindest vorübergehend beheben. Die mannlose/mannlose Fertigung hat aber auch erhebliche Auswirkungen auf die Anforderungen an die Qualität, Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit der verwendeten Werkzeuge, Schmiermittel und Kühlschmierstoffe.
Höhere Anforderungen bedeuten, dass bei der Auswahl und dem Einsatz von Bearbeitungsflüssigkeiten in den richtigen Konzentrationen eine stärkere Spezialisierung erforderlich ist", so Lagendijk weiter. Das liegt auch daran, dass in der Handfertigung die Maschinenparameter oft etwas zurückgenommen werden, um unter anderem Werkzeugverschleiß oder -bruch entgegenzuwirken. Um dies zu kompensieren, kann man hochwertigere Werkzeuge einsetzen und auch die neuesten Fluidgenerationen wählen. Diese wirken sich enorm positiv auf die Standzeit der Werkzeuge aus, die um den Faktor zwei bis drei steigen kann. Das führt direkt zu einer höheren Produktionsausbeute, denn jeder Werkzeugwechsel, den man zwischendurch machen muss, bedeutet Produktionsausfall. Sie gewinnen also Produktionszeit zurück.'
Nicht nur, weil sich die Auswirkungen eines guten und professionellen Fluidmanagements immer stärker auf die Produktionsergebnisse auswirken, sondern auch wegen der gestiegenen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz ist es für Unternehmen fast unmöglich, selbst den optimalen Weg zu finden. Ein weiterer Faktor ist zum Beispiel, dass die Entsorgung und Aufbereitung von gebrauchten Emulsionen erheblich teurer geworden ist", betont Lagendijk. Vor allem, wenn sie so genannte 'besonders besorgniserregende Stoffe' (ZZS) enthalten. ZZS sind Stoffe, die für Mensch und Umwelt gefährlich sind, wie Schwermetalle und Pfas/Phos. Einige Abfallverarbeiter ziehen es vor, Flüssigkeiten, die ZZS enthalten, nicht zu verarbeiten, und wenn sie es doch tun, dann nur in extrem hohen Mengen. Man muss also bei der Auswahl von Metallbearbeitungsflüssigkeiten sehr genau darauf achten, weil es hier große Unterschiede gibt.'
Viele Unternehmen wissen heute nicht, wie sie ihr Flüssigkeitsmanagement organisieren sollen, um Probleme und hohe Kosten zu vermeiden", so Lagendijk weiter. Das liegt auch daran, dass es, wie bereits erwähnt, viele Faktoren zu berücksichtigen gibt. So gibt es neben dem Kauf und der richtigen Aufbereitung von Flüssigkeiten auch zahlreiche Techniken und Systeme, die zur Überwachung von Prozessflüssigkeiten und zu deren optimaler Pflege eingesetzt werden können. Zum Beispiel durch regelmäßige Kontrollen der Konzentration, des Bakterienwachstums, des Lecköls, der Schaumbildung und bestimmter chemischer Werte. Aber auch Leckölbeseitigung und Filtration sind wichtig, um die Flüssigkeit sauber zu halten und die Lebensdauer der Werkzeuge zu optimieren. Dies wird als "Good Housekeeping" bezeichnet, und noch nicht alle Unternehmen sind sich seiner großen Bedeutung bewusst. Dies liegt zum Teil daran, dass die zunehmenden Anforderungen an Genauigkeit und Sauberkeit (z. B. in der anspruchsvollen Halbleiter- und Medizinindustrie) es erforderlich machen, immer präziser und sauberer zu arbeiten. Als Komplettanbieter können wir das gesamte oder einen Teil des Flüssigkeitsmanagements übernehmen. Ihre qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter können sich dann auf die Produktion konzentrieren, während wir im Hintergrund dafür sorgen, dass die richtigen Flüssigkeiten verwendet und in optimalem Zustand gehalten werden. Dass dies zu einer maximalen Produktionseffizienz führt, liegt auf der Hand, während es in der Regel auch zu einer interessanten Reduzierung der Gesamtbetriebskosten kommt.
Nehmen wir an, Sie haben fünfzehn Werkzeugmaschinen. Wenn Sie die Wartung von Schmier- und Kühlmitteln selbst übernehmen, verbringt ein Mitarbeiter leicht zwei Tage im Monat damit, diese zu überprüfen, nachzufüllen und/oder zu wechseln. Das kostet rund 15.000 € brutto pro Jahr. Aber das ist noch nicht alles. In der Praxis stehen die Maschinen regelmäßig still, weil der Flüssigkeitsstand zu niedrig ist oder weil die Flüssigkeiten aufgrund schlechter Wartung (Unwissenheit) vorzeitig ausgetauscht werden müssen. Eine weitere Folge der mangelhaften Wartung ist, dass die Mitarbeiter häufiger mit Atemwegs- und/oder Hautbeschwerden aufgrund von Bakterien und/oder Rauch zu Hause krank sind. Darüber hinaus kann sich das falsche Produkt und/oder die falsche Konzentration sehr negativ auf die Bearbeitungsqualität und die Lebensdauer der Werkzeuge auswirken. Zusammengenommen bedeutet dies für das Unternehmen einen Verlust von fast 20.000 € pro Jahr. Was die direkten, indirekten und versteckten Kosten betrifft, so können Sie leicht 35.000 € pro Jahr für die interne Fluidwartung ausgeben, ganz zu schweigen von den Kosten für den Einkauf und die Entsorgung von Fluiden und Schmierstoffen. Wenn Sie das komplette Fluidmanagement an Lubsolutions auslagern, sinken die Gesamtkosten sofort um etwa 30 bis 45%. Aber der Nutzen ist natürlich viel höher. Denn die Einsatzfähigkeit Ihrer Mitarbeiter steigt, die Maschinen stehen seltener still und Sie sparen bei den Anschaffungs- und Entsorgungskosten für Flüssigkeiten, weil diese durch optimale Wartung viel länger halten. Auch die Standzeit der Werkzeuge steigt und Sie können Ihre Maschinen intensiver belasten, was die Produktivität erhöht.