Der Ball ist in der Kirche. Topfinish in Mijdrecht hat einen neuen Direktor/Eigentümer. Oder genauer gesagt: einen Eigentümer. Denn Gründer Cor Verhoef hat die Anteile an seine Tochter Marjet übertragen, die sich ihre Sporen als selbständige Unternehmerin im Marketingbereich verdient hat. Topfinish bleibt somit ein reines Familienunternehmen, und da Cor vorerst als Berater aktiv bleibt und alle vertrauten Mitarbeiter weiter beschäftigt werden, sind Qualität und Kontinuität von Topfinish gewährleistet. Als neuer Hauptaktionär ist Marjet entschlossen, das Unternehmen stetig weiterzuentwickeln, wofür die notwendigen Pläne bereits vorhanden sind.
Topfinish entstand vor etwa 35 Jahren in der Garage von Cor Verhoef: "Bei der Restaurierung eines Autos wollte ich einige Teile mit der sogenannten Rotofinish-Technik polieren. Dabei handelt es sich um eine Vibrationstechnik, bei der Entgratungs- und Poliermittel aus Keramik und Kunststoff zum Einsatz kommen. Ich habe mich darauf eingelassen und mich durch einen Experten in die Technik einarbeiten lassen. Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, gingen bald die ersten Aufträge ein. Das war die Geburtsstunde von Topfinish. Bald mussten wir in größere Räumlichkeiten umziehen. Diese fanden wir ebenfalls in Mijdrecht, woraufhin wir einen Maschinenlieferanten übernahmen. Dadurch konnten wir eine schöne Kombination aus der Durchführung von Reinigungs-, Entgratungs- und Polierarbeiten als Lieferant und dem Verkauf von neuen und gebrauchten Maschinen anbieten. Bei Bedarf installieren wir sie vor Ort und führen daneben auch Wartung und Service durch. Aber die Zeit vergeht schnell, und so habe ich mich rechtzeitig auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht. Diese Frage habe ich zuerst meinen Kindern gestellt, und der unternehmungslustigste von ihnen hat den Fehdehandschuh aufgenommen."
Marjet Verhoef, der schon als Kind in den Ferien in der Firma gejobbt hat und diese Welt daher sehr gut kennt, gibt dem Unternehmen als neuer DGA vor allem in den Bereichen Marketing und IT zusätzlichen Schub. "Mein Vater hat nicht nur viel Prozesswissen, sondern kennt sich auch sehr gut mit den Maschinen und Prozessanlagen aus, die wir verkaufen", betont Marjet. Mein Fachwissen konzentriert sich jetzt vor allem auf das Geschäft selbst, das Marketing und den intelligenten Einsatz digitaler Technologie. Wir haben jetzt zum Beispiel ein modernes ERP-System, mit dem wir die Arbeitsabläufe optimiert haben. Das Fachwissen steckt hauptsächlich in den Köpfen meines Vaters und unserer Fachleute, aber da wir dieses Wissen und diese Erfahrung in einem interaktiven digitalen Format erfassen, werden wir in der Lage sein, Angebote auf der Grundlage einer Reihe von Parametern immer schneller und genauer und bald fast automatisch zu erstellen."
Der Personalmangel zwingt die Fertigungsunternehmen zur Mechanisierung/Automatisierung", fährt sie fort. Interessanterweise setzen immer mehr Bauunternehmen Reinigungs-, Entgratungs- und Poliermaschinen ein, um ihr eigenes Personal zu entlasten und so mehr Kapazität zu schaffen. Früher haben sie das Entgraten und Polieren selbst mit manuellen Schleif- und Polierwerkzeugen durchgeführt. Jetzt wird es maschinell und wenn möglich vollautomatisch erledigt. Dafür haben wir die Lösungen. Da wir hier alle Arten von Maschinen haben, können wir konkrete Praxistests mit Teilen durchführen, die (potenzielle) Kunden selbst einbringen. Auf diese Weise können wir das optimale Verfahren für sie entwickeln, so dass die Maschinen sofort nach der Installation optimal genutzt werden können und sich die Investitionen schneller amortisieren".
Es ist eine sehr schöne und interessante Welt", unterstreicht sie. Wir sind daher stolz darauf, dass wir jetzt den Status eines "anerkannten Ausbildungsbetriebs" erworben haben. Im Rahmen unseres Beziehungsnetzes haben uns bereits mehrere Auszubildende besucht, und wir sind dabei, technische Schulen anzuschreiben, um Praktika und (BBL-)Lehrstellen anzubieten.
Vor allem in der High-Tech-Industrie wird die Messlatte in unserer Welt immer höher gelegt", schließt Marjet. Was die Sauberkeit, aber auch die Oberflächenbeschaffenheit betrifft, werden Produkte heutzutage in Reinräumen unter Elektronenmikroskopen getestet, bevor sie aufgebracht werden. Darüber hinaus sind Konzepte wie Nachhaltigkeit und Wiederverwendbarkeit ein heißes Thema. Indem man gebrauchte Teile/Produkte zunächst entgratet oder poliert und sie dann richtig reinigt, kann man ihnen ein zweites oder drittes Leben geben. Das spart Rohstoffe. Kurz gesagt, wir haben eine große Aufgabe, und mit gesundem Ehrgeiz werden wir sie in den kommenden Jahren weiter gestalten".