Der Zulauf zur technischen Bildung versiegt. Trotz aller Bemühungen um MINT und duales Lernen gelingt es uns einfach nicht, mehr junge Menschen für Technik zu begeistern. Das ist sehr schade, denn unser Sektor braucht gerade jetzt kluge technische Köpfe, um all diese Klimaziele zu erreichen. Als Industrie müssen wir daher ein mea culpa ablegen und mehr tun, um uns zu "verkaufen". Aber auch die Regierung könnte leicht einen Gang höher schalten (und klüger sein), um diesen Karren zu ziehen.
Wenn die MINT-Geschichte bei der Jugend nicht ankommt, müssen wir selbst mehr für unser Handwerk werben. Schließlich können wir nicht warten, bis es Elektriker, Programmierer, Ingenieure oder Datenanalysten regnet. Wir brauchen heute und morgen dringend technische Profile auf allen Ebenen, um die Herausforderungen zu lösen, vor denen wir als Gesellschaft stehen. Und es gibt viel zu fördern: Kein Berufsfeld entwickelt sich schneller als das der Automatisierung und Digitalisierung. Es geht um mehr als um das Basteln an Maschinen in ölverschmierten Kitteln. Wir sind Hightech und wir müssen uns trauen, das zu zeigen. Es liegt an uns als Technologiepartner, diese neuesten Innovationen in die Schulen zu bringen und den jungen Menschen schon einen Vorgeschmack auf die Zukunft zu geben.
Außerdem müssen wir gut mit den knappen Talenten umgehen, die sich für uns entscheiden. Employer Branding" mag ein Modewort sein, aber die Kernaussage ist wichtig. Auch für den Technologiesektor. Schließlich verbringt jeder, der Vollzeit arbeitet, mehr Zeit am Arbeitsplatz als zu Hause. Oder besser bei der Arbeit, denn wir müssen das hybride Arbeiten annehmen. Und nicht nur das: Wir müssen alles dafür tun, dass sich unsere Mitarbeiter mit sich selbst und ihrer Arbeit wohlfühlen. Als Arbeitgeber können Sie da wirklich einen Unterschied machen. Es geht nicht nur um die Bezahlung und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, sondern auch darum, dass die Mitarbeiter Freude an ihrer Arbeit haben, indem sie sich auf lebenslanges Lernen konzentrieren.
Aber auch das schulische "Lernen" muss verbessert werden. Die neuen Lehrpläne sind zu weit von der Realität und der Praxis entfernt. Die Regierung muss mehr in den direkten Dialog mit der Technologiebranche treten. Was wird gebraucht? Was können wir tun? Während der Hannover Messe schaut die Bundeskanzlerin vorbei, egal ob es ein Wahljahr ist oder nicht. Auf der Indumation sehen wir das leider nicht. Dort zeigen wir als Branche aber, wie gut wir zusammenarbeiten können. Es gibt viele Initiativen, die beweisen, dass es möglich ist. Die Regierung sollte daher auch nach innen schauen, um Innovation und Technologie jede Chance zu geben. Schließlich sind unsere Technologieunternehmen der Schlüssel zur Sicherung unseres Wohlstands.
Es muss also von uns allen kommen. Von 101 kleinen Initiativen, von einem Sektor, der an einem Strang zieht, von einer Regierung, die uns so gut sie kann unterstützt. Vor allem aber sollten wir auch weiterhin auf die Technologie setzen. Automatisierung und Digitalisierung sind mächtige Werkzeuge, um die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Wir müssen mit weniger mehr erreichen, ohne das Seil zu überlasten. Lassen Sie uns vor allem weiter in diese Dinge investieren.