Um weltweit an der Spitze zu bleiben, steht die europäische Industrie vor großen Herausforderungen. Ältere Maschinen müssen durch modernste Produktionsanlagen ersetzt werden, während der zunehmende Mangel an erfahrenen Arbeitskräften eine schnellere Einführung intelligenter Automatisierung erfordert. Gleichzeitig ist eine intelligentere Zusammenarbeit in der Produktionskette und eine stärkere Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft erforderlich, während der Verbrauch knapper Rohstoffe, aber auch der CO2-Fußabdruck verringert werden muss. Um dies zu erreichen, sind Investitionen an mehreren Fronten erforderlich, für die die kommende EMO in Hannover (22. bis 26. September) eine ideale Inspirationsquelle darstellt. Die diesjährige Messe steht unter dem Motto "Innovative Manufacturing". Mehr als 1.400 Aussteller präsentieren in 17 Hallen inspirierende Lösungen, mit denen unsere Metallindustrie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken kann.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Metallsektor weiterhin neue Technologien und Lösungen aufgreift. Zu diesem Zweck finden Sie auf der EMO eine große Auswahl an führenden Herstellern und Anbietern, die sich auf maßgeschneiderte Produktionslösungen im Maschinenbau spezialisiert haben. An den Ständen können Sie Werkzeugmaschinen in Aktion sehen, sich mit Fachleuten austauschen, sich gezielt beraten lassen und an Workshops und Live-Vorführungen teilnehmen.
In diesem Jahr feiert die EMO ihr 50-jähriges Bestehen! Die erste Messe fand 1975 in Paris statt und wechselte in den Folgejahren zwischen Paris, Mailand und Hannover. Im Jahr 2023 und in diesem Jahr war/ist die Messe in Hannover und im Jahr 2027 wird sie wieder in Mailand stattfinden. "Die EMO ist einzigartig unter den Fachmessen, weil sie die gesamte Wertschöpfungskette der Metallbearbeitung abbildet - von Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen und additiven Verfahren über Präzisionswerkzeuge, Automation, Messtechnik, Qualitätssicherung, Software und Zubehör", betonte Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des EMO-Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in seinem Vortrag auf der "EMO World Tour" Mitte Mai dieses Jahres in Rotterdam. "Das EMO-Motto 'Innovate Manufacturing' ist daher mehr als nur ein Slogan. Es ist ein Aufruf an Zulieferer und Anwender, die Chancen der neuen Technologien mutig zu nutzen."
"Während in den Anfangsjahren der EMO eher einzelne Maschinen im Mittelpunkt standen, geht es jetzt vor allem um intelligente und kostengünstige Gesamtlösungen", sagte Christian Pfeiffer, Senior Vice President Sales der Deutschen Messe AG. "Es gibt jetzt eine ganz andere Kommunikationssituation, bei der alle Maschinen in der Prozesskette miteinander verbunden werden können. Das kann man auf der EMO live erleben. Außerdem sind die Maschinen heute standardmäßig mit umfangreichen Sensor- und Überwachungssystemen ausgestattet, die eine datengesteuerte manntragende und mannlose Produktion ermöglichen. Aber nicht nur das. Die Zulieferer können aus der Ferne "zuschauen", Ausfälle kommen sehen und verhindern und die Wartung auf der Grundlage des tatsächlichen Zustands planen. Das ist nicht nur billiger, sondern bedeutet auch weniger Ausfallzeiten, was die Effizienz der Maschinen erhöht. Darüber hinaus eröffnet das maschinelle Lernen, ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz, eine neue Dimension der selbstorganisierenden Produktion. Damit können Unternehmen flexibler auf Marktveränderungen und individuelle Kundenbedürfnisse reagieren, was eine entscheidende Voraussetzung ist, um langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben."
Was die Personalausstattung betrifft, so sieht sich die Industrie sowohl mit einer veränderten Arbeitsmoral (Vormarsch der 3-Tage-Woche) als auch mit einem zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert. Beiden Phänomenen kann durch Digitalisierung und Automatisierung entgegengewirkt werden. Interaktive Assistenzsysteme können die Maschinenführer unterstützen und die Produktivität, Qualität und Effizienz steigern. Gleichzeitig muss mit seltenen Rohstoffen und Energie sparsamer umgegangen und die Kreislaufwirtschaft noch stärker berücksichtigt werden. Außerdem müssen die Abfallströme eingedämmt, das Recycling gefördert und die Maschinen energieeffizienter gemacht werden. All dies wird in der "Sustainability Area" behandelt, die auf der kommenden EMO im Mittelpunkt stehen wird und aktuelle Lösungen für eine nachhaltige Produktion zeigt.
Während der EMO World Tour in Rotterdam waren auch Eddo Cammeraat (Vorsitzender FPT-Vimag), Ires Veerman (Branchenmanager FPT & Nevat - FME) und John Kooning (Geschäftsführer DMG Mori Niederlande) anwesend. Sie betonten, dass die Unternehmen in diesem sich wandelnden Markt anpassungsfähiger und flexibler werden und vor allem mehr auf Zusammenarbeit setzen müssen. Ein gutes Beispiel dafür lieferten sechs Unternehmen im Frühjahr während der TechDemoweek in Veenendaal/Ede. "Die ERP-Systeme aller teilnehmenden Unternehmen wurden miteinander verbunden und ergaben gemeinsam ein personalisiertes Endprodukt", so Veerman dazu. "Mit einer umfangreicheren Konfiguration werden wir im September auf der EMO in Hannover sein, wo ein Konsortium von 11 führenden Technologieunternehmen, die von FPT vereint werden, in Halle 15 zeigen wird, wie die Bearbeitungsfabrik der Zukunft in greifbare Nähe rückt."
Auf dem gemeinsamen EMO-Stand von Cellro, DMG MORI, FUCHS, HEIDENHAIN, ISCAR, Mitutoyo, MKG, SCHUNK, Supplydrive und TopSolid & Zoller (Lowland) erleben die Besucher eine voll funktionsfähige Fabrik mit drei wesentlichen Elementen: Digitale Arbeitsvorbereitung, autonome CNC-Produktion und Echtzeit-Produktionscockpit. Diese voll integrierte Produktionsumgebung minimiert die Maschinenstillstandszeiten, erhöht die Effizienz, verkürzt die Durchlaufzeiten, reduziert den CO2-Ausstoß und erfüllt zudem die neuesten Vorschriften (PCF, e-Invoicing, digitaler Produktpass).