Neue Stahlsorten erfordern angepasste Werkzeuge. Diese Erfahrung hat Viavorm in Geraardsbergen gemacht, ein Unternehmen, das sich auf Präzisionsmetallbearbeitung und -werkzeuge spezialisiert hat. Das Familienunternehmen fand die Lösung bei der Hoffmann Group.
"Für eine neue Spritzgussform, die unser Kunde wollte, war es notwendig, Kühlkanäle in die Formteile zu bohren. Unser Kunde bat darum, mit der Stahlsorte 1.4112 zu arbeiten. Dieser Werkstoff ist derzeit noch relativ neu. Noch nicht alle Stahllieferanten können ihn liefern. Es ist jedoch zu erwarten, dass diese Stahlsorte aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften in Zukunft im Formenbau weit verbreitet sein wird", erklärt Bjorn Lison, Mitbegründer von Viavorm.
Die Stahlsorte 1.4112 enthält fast 20% Chrom, ist korrosionsbeständig und hat eine ungewöhnlich hohe Härte und Verschleißfestigkeit. "Beim Bohren der ersten Löcher in diesem Material stellten wir einen außergewöhnlich hohen Verschleiß der normalen Bohrer fest. Nach dem Bohren von etwa vier Löchern musste er bereits ersetzt werden. Daher haben wir nach einer anderen Lösung gesucht", sagt Lison. Dafür wandte er sich an die Hoffmann Group.
Carlos Cappelle, Bearbeitungsspezialist bei der Hoffmann Group, erklärt. "Auch für uns war die Materialart ziemlich neu. In unserer Zentrale in Deutschland haben wir eine Datenbank mit Schnittdaten für verschiedene Werkstoffe, aber die Stahlsorte 1.4112 war noch nicht in dieser Datenbank enthalten. Dennoch dachten wir sofort, dass ein spezieller neuer Bohrer aus unserem Sortiment die Lösung sein könnte. Mit unserer neuen 'Master Steel DEEP'-Serie haben wir innovative Tieflochbohrer entwickelt, die unsere Konkurrenten vorerst nicht anbieten können. Drei Dinge sind für einen guten Bohrprozess beim Tieflochbohren wichtig: effiziente Kühlung, Bohrerführung und Spanabfuhr. Führungsringe sorgen für eine bessere Führung und eine bessere Kühlung an der Spitze des Bohrers. Unter anderem deshalb ist auch das Querbohren mit diesem Bohrer möglich. Dazu ist zwar ein gewisser Druck erforderlich, aber das war bei Viavorm kein Problem. Die dynamische Spiralnut, die ebenfalls poliert ist, sorgt zudem für eine bessere und schnellere Spanabfuhr. All das zusammen sorgt für ein höheres Zerspanungsvolumen und eine deutlich bessere Standzeit."
Die spezifischen Bohr- und Hochschnittdaten wurden Viavorm vorgelegt. Lison: "Anfangs war ich etwas skeptisch, dass die gezeigten Ergebnisse in der Praxis tatsächlich erreicht werden könnten. Carlos bot sofort seine Unterstützung an, um beim Bohren der Teile dabei zu sein. In Absprache mit dem Betreiber wurde der Bohrer installiert und wir sahen sofort nach der ersten Bohrung positive Ergebnisse." Cappelle fügt hinzu: "Bei der Betrachtung des Span- und Verschleißbildes zeigte sich, dass eine kleine Anpassung zur weiteren Optimierung erforderlich war. Also haben wir die Schnittgeschwindigkeit ein wenig reduziert, um die Reibung zu verringern, und den Vorschub erhöht. Die restlichen Bohrungen - insgesamt 80, 300 mm tief - konnten mit diesen angepassten Bedingungen ohne Probleme mit einem Bohrer gebohrt werden."
Lison: "Wir arbeiten schon seit Jahren mit der Hoffmann Group zusammen. Über ihren Online-Shop ist es sehr einfach, die richtigen Produkte zu bestellen, die dank eines großen Lagers schnell geliefert werden können. Sie liefern aber nicht nur Produkte, sondern bieten auch technischen Support und schauen nicht auf die Uhr. Nicht nur für uns, sondern auch für sie ist es wichtig, dass der Prozess reibungslos abläuft. Und das führt nicht nur zu Zufriedenheit, sondern auch zu einer langjährigen Zusammenarbeit.
Schließlich wurden die Zerspanungsdaten von Viavorm erfasst, so dass die entsprechenden Daten in die Datenbank der Hoffmann Group in Deutschland eingegeben werden konnten. Cappelle: "Inzwischen konnten wir vielen weiteren Kunden mit dem Master Steel DEEP-Programm helfen. Wir erzielen damit jedes Mal gute Ergebnisse. Aufgrund unserer Erfahrungen mit Kunden wie Viavorm können wir mit Fug und Recht behaupten, dass wir ein Produkt in der Hand haben, das die Konkurrenz weit hinter sich lässt."