Wer Formenbau sagt, sagt Präzision. Eine Disziplin, die handwerkliches Können und zuverlässige, präzise Maschinen erfordert. Cafmeyer vereint beides in seiner Werkstatt in Kortemark. Das Unternehmen stellt sein Auge fürs Detail nicht nur für den Formenbau zur Verfügung, sondern hat sich auch bei Dreh- und Fräsarbeiten einen guten Namen gemacht. Wenn es wirklich genau sein muss, auch bei großen oder komplexen Teilen.
Vom Schmieden zum Drehen und Fräsen. Das ist ein Schritt, den viele Metallbetriebe gemacht haben. Für die Firma Cafmeyer aus Kortemark ist es der Anfang der Geschichte, denn sie ist noch einen Schritt weiter gegangen. Denn seit 1980 konzentriert sich das Familienunternehmen auf den Formenbau. "Weil es in der Region wenig Konkurrenz gab und weil mich dieses akribische Streben nach Genauigkeit besonders fasziniert hat. Das ist eine Disziplin für sich, weil es sich um Einzelstücke handelt, die man, um rentabel zu bleiben, auch in einem Zug korrekt ausliefern muss", erinnert sich Roland Cafmeyer, der das Ruder nach Vater und Großvater Jan und Valère übernommen hat. Eine Disziplin, in der sich Cafmeyer aus Kortemark ebenfalls auszuzeichnen schien. Etwas, das der Vergalle-Gruppe, der Investmentgesellschaft hinter Avasco Industries, nicht entgangen war. Als größter Kunde von Cafmeyer wollte man das Wissen und die Erfahrung des Unternehmens nicht ungenutzt lassen, als es keinen Nachfolger zu geben schien. Seit 2019 gehört das Unternehmen nun zur Gruppe.
Dies bedeutete sofort eine große Investitionsrunde. Bei Cafmeyer wurden bereits drei neue Maschinen in die Werkstatt gestellt. "Jedes Mal mit der fortschreitenden Automatisierung als Ausgangspunkt", erklärt Geschäftsführer Jan Van Houtte. "Denn es wird immer schwieriger, technisch versierte Mitarbeiter zu finden." Das vorläufige i-Tüpfelchen folgte im Juni dieses Jahres. Mit der Ankunft der Hermle C-650-U mit Palettensystem meldete Cafmeyer sogar eine belgische Premiere an. "Die fünfachsige Bearbeitung hatten wir hier schon in den Fingern, aber das ist die erste fünfachsige Maschine dieser Dimension in der Werkstatt. Sie soll für zusätzliche Kapazität sorgen. Die Maschine hat eine Reichweite von 1.050 x 900 x 600 mm und kann mit einem Magazin für bis zu 130 Werkzeuge und 15 Werkstückpaletten völlig autonom arbeiten. Die Idee ist, dass sie nachts und an den Wochenenden selbstständig eine zusätzliche Schicht fahren kann. Eine qualitativ hochwertige Maschine ist hier entscheidend, denn sie muss die angestrebte Präzision auch nach Jahren beibehalten können", fasst Betriebsleiter Frederik Deneire zusammen. Die Bediener waren eng in den Kaufprozess eingebunden. "Sie lobten vor allem die Benutzerfreundlichkeit, die Stabilität und die hervorragende Crash-Überwachung."
Dass nun ein fünfachsiger Lkw hinzugekommen ist, sollte nicht überraschen. Schließlich will Cafmeyer den Weg der Präzision und der makellosen Verarbeitung auch bei den kompliziertesten Teilen weitergehen. Im Formenbau, aber auch bei der Vergabe von Aufträgen an Dritte. "Langfristig soll der Umsatzanteil des Fräsens weiter ausgebaut werden", sagt Van Houtte. "Außerdem wollen wir mit unseren Formen verstärkt auf dem internationalen Markt auftreten. Schließlich soll sich die Qualität, die hier von den Maschinen ausgeht, sehen lassen können. Und durch die Zugehörigkeit zu einer starken und bereits international operierenden Gruppe ist das in Reichweite. Es gibt eine starke Synergie zwischen den verschiedenen Unternehmen, die uns alle stärker macht." Der Maschinenpark, den Cafmeyer in der Werkstatt aufgebaut hat, kann sich sehen lassen. Draht- und Zinkerodiermaschinen sowie Flachschleifmaschinen sind im Formenbau unverzichtbar. Darüber hinaus kann das Unternehmen aber auch größere Fräsarbeiten bis zu 3,5 m bewältigen.
Mit der neuen Hermle C-650-U scheint Cafmeyer jedenfalls gut gerüstet, um sich eine gute Zukunft zu sichern. "Mit dieser Maschine können wir komplexere Formen bauen und auch größere Teile fräsen und drehen, ohne dass wir auf Details verzichten müssen. Das sind Maschinen, bei denen wir darauf vertrauen können, dass 1 µm auch wirklich 1 µm ist. Wir wollen diese Qualität und Genauigkeit bei allem, was wir tun, beibehalten", sagt Deneire. Um in den kommenden Jahren weiter zu wachsen, sucht das Unternehmen, das heute etwa 15 Mitarbeiter beschäftigt, auch nach weiteren Mitarbeitern. "Sowohl an den Maschinen als auch am Zeichenbrett. Schließlich setzen wir uns auch mit unseren Kunden zusammen, um die Formen zu optimieren. Co-Engineering wird immer wichtiger. Außerdem prüfen wir bereits, wie wir expandieren können. Der Maschinenpark ist jetzt voll. Der nächste Schritt wird also sein, neue Räumlichkeiten zu finden.