Wissen und Automatisierung sind der Schlüssel zur Verankerung der Fertigung in Westeuropa. Roboter (und Cobots) sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Geschichte. Sie müssen sich jedoch mit ihr weiterentwickeln, um dieses Versprechen zu erfüllen. Einfach, kollaborativ und digital - das ist die Zukunft, die ABB gemeinsam mit seinen Partnern und Kunden gestalten will. Eine Zukunft, in die man auf den vergangenen Kundentagen in Breda bereits einen Blick werfen konnte.
Stimmungsbilder von den vergangenen ABB-Kundentagen.
Ja, den Robotern geht es immer noch gut. Der Abschwung in der Automobilindustrie, wo sie zu Tausenden am Fließband arbeiten, hat ihren Aufstieg zugegebenermaßen etwas gebremst. Aber das wird nur vorübergehend sein. Kris Huyck, General Manager ABB Robotics: "In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Roboter stetig erhöht, wobei 2018 ein vorläufiger Meilenstein ist. Damals wurde die Marke von 400.000 verkauften Robotern geknackt. In diesem Jahr wird es erstmals einen Rückgang geben, auch wenn der IFR behauptet, dass er stagniert. Der negative Tenor wird sich aber sicher nicht auf alle Banken übertragen. Sektoren wie die Lebensmittelindustrie, das Gesundheitswesen und die Abfallwirtschaft erkennen den Nutzen von Robotern in ihren Prozessen eigentlich erst jetzt richtig. Sie investieren gerade jetzt mehr als zuvor. Diese neuen Bereiche werden ab 2020 eine weitere Wachstumsphase einläuten. Der IFR geht davon aus, dass wir bis 2022 rund 584.000 Roboter haben werden".
Die neue Welle der Automatisierung, die auf uns zukommt, wird ganz anders aussehen als das, was die Fertigungsunternehmen bisher gewohnt waren. Huyck: "Das neue Konsumverhalten stimmt nicht mehr mit unserer derzeitigen Produktionsweise überein. Wir alle entwickeln uns weg von der Massenproduktion hin zu individualisierten Produkten. Dabei werden klobige Produktionslinien gegen flexible, integrierte Produktionsinseln ausgetauscht, die vor allem schnell zwischen Produkten wechseln können." Und das erfordert auch eine neue Art von Roboter. Das Paradebeispiel dafür wird bald in der neuen Produktionsstätte von ABB in Shanghai, China, zu sehen sein. Dort werden die Roboter von morgen die Roboter von übermorgen bauen. Aber wie werden sie aussehen? ABB fasst es in drei Worten zusammen: einfach, kollaborativ und digital.
Für KMU ist das Fehlen eines Roboterprogrammierers das größte Hindernis für die Einstellung von Robotern. Je leichter die Roboter ihre Aufgaben erlernen können, desto größer wird ihr Potenzial sein. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Standardisierung. Wenn alle Komponenten die gleiche Sprache sprechen, wird es viel einfacher, sie miteinander ins Gespräch zu bringen. Darüber hinaus sollte die Programmierung selbst weniger komplex werden. Ein Beispiel für die Programmierung der Zukunft ist Google Blockly. Hier wird langer, komplizierter Code durch eine grafische Programmiersprache ersetzt, in der sich die Benutzer intuitiv zurechtfinden können. Auch ABB bietet einen eigenen Service an, um den Anwendern das Leben zu vereinfachen: Funktionspakete, OEM-Lösungen und sogar komplett ausgearbeitete Lösungen. Nur so werden Roboter wirklich Plug-and-Play-fähig.
Wer kollaborativ sagt, denkt sofort an Cobots. Bei ABB heißt dieser YuMi, bei seiner Einführung 2015 ein disruptiver Sprung nach vorn. Heute gibt es bereits mehrere Varianten. Die neueste, der Single Arm YuMi, macht das Boarding für weniger komplexe Aufgaben einfacher denn je. Kollaboration lässt sich aber genauso gut mit klassischen Robotern realisieren. Mit dem Aufkommen von Sicherheitskonzepten wie SafeMove können die Bediener viel näher an den Robotern arbeiten, in völliger Sicherheit und mit dem Vorteil höherer Produktionsgeschwindigkeiten außerhalb dieses Bereichs.
Alles wird digital. ABB hat seine ersten Hausaufgaben in dieser Hinsicht bereits gemacht. Mit den Connected Services von ABB Ability wird eine ganze Reihe von Funktionalitäten hinzugefügt, die das Leben der Instandhaltungsmanager erheblich erleichtern. Derzeit sind 400.000 Roboter im Einsatz, von denen 50.000 angeschlossen werden können und 9.000 bereits angeschlossen sind. Die Vorteile zeigen sich bereits: 60% der Serviceeinsätze wurden eliminiert und ein Viertel weniger Zwischenfälle ereigneten sich. Dies wird durch Fernzugriff und -überwachung erreicht. Je mehr ABB weiß, desto besser kann es seine Kunden bei der Erkennung von Fehlern und der Umstellung auf vorausschauende Wartung unterstützen. Denn die Zukunft der Robotik ist in erster Linie eine Geschichte der Zusammenarbeit.