Am 7. Juni lud der Kunststoffspezialist IGUS zu einem gut besuchten Tag der offenen Tür in sein Kölner Stammhaus ein. Rund 30 geladene Gäste überzeugten sich von der Meisterschaft und vor allem von der Vision, die das Unternehmen verfolgt. Und die steht für anpassungsfähiges und widerstandsfähiges Wachstum in einer sich ständig wandelnden Industrielandschaft.
"Ein kompletter Rundgang durch unser Unternehmen dauert eigentlich zwei volle Tage", erklärte Thorsten Beitzel von Igus France nach seiner kurzen Firmenpräsentation. "Nur heute haben wir nur etwa drei Stunden Zeit." In jedem Fall waren es drei sehr spannende Stunden, in denen wir einige wichtige Abteilungen des Unternehmens schräg besuchten und uns abschließend mit der preiswerten, aber nicht minder hochtechnischen Robotik von IGUS beschäftigten. Ein Überblick.
Der Rundgang unter der Leitung von Thorsten Beitzel begann überzeugend mit einem Besuch der renommierten Kabelkonfektion von IGUS. Hier wird jedes fertige Produkt - ein kundenspezifisches, mit Steckern versehenes Kabel - für 100% vor der Auslieferung auf seine Funktionalität geprüft. Im Labor werden die Chargen stichprobenartig u.a. durch zyklische Langzeittests auf ihre Haltbarkeit geprüft.
Dann folgt die dominierende Spritzgussabteilung, in der IGUS für eine vollständige 100%-Rückgewinnung der Rückstände in den Spritzkanälen sorgt. Eine völlig separate Mini-Abteilung arbeitet autonom, liefert Granulat, entnimmt das fertige Produkt und wechselt die Formen, ohne dass ein Mensch eingreifen muss.
In der Abteilung Technicum sehen wir auch eine Spritzgussmaschine, die feste Glasfasern in das Produkt einarbeitet, indem sie diese kurz vor dem Einspritzen auf ein relativ großes Kaliber (6-8 mm) zuschneidet und in situ, d. h. in der Form, dosiert. Durch diese Technik entsteht ein Verbundwerkstoff mit besonderen mechanischen Eigenschaften. Bei unserem Besuch wurden beispielsweise Sockel für Solarpaneele mit diesem Material gespritzt.
Noch beeindruckender ist vielleicht der hauseigene Formenbau, der mit einer Infotafel am Gang aufhorchen lässt: "IGUS gewinnt die Trophäe für den hauseigenen Formenbau in Deutschland anno 2022 und sticht damit 2 BMW-Werke aus".
Bevor es über die stählerne Außentreppe auf das Dach geht, wird noch ein kurzer Besuch im Rohstofflager abgestattet. "Hier wird das Rohmaterial ein ganzes Jahr lang dauerhaft gelagert, eine Politik, die wir bereits vor der Korona umgesetzt haben", erklärt Beitzel.
Also weiter zum Dach: Erst hier fällt die Größe der kugelförmigen Oberlichter auf, die alle sauber nach Norden ausgerichtet sind und für arbeitsfreundliches Licht sorgen. Keine lästige pralle Sonne in den Werkstätten, hier. Jetzt taucht auch der angrenzende Neubau auf, mit einer gelb gestrichenen, tragenden Struktur, die diesmal außen liegt. Das schafft deutlich mehr Nutzfläche. Über die endgültige Gestaltung des Neubaus hat sich IGUS noch nicht festgelegt, sagt Beitzel: "Wir wollen uns auf keinen Fall vorschnell festlegen, die Anpassungsfähigkeit ist uns mindestens genauso wichtig. Deshalb haben wir uns für ein großes, sagen wir überdimensioniertes Gebäude entschieden."
Die Abteilung "Stand", wie sie auf Deutsch bei IGUS genannt wird. Sie wurde in der Tat als Reaktion auf die Pandemie eingerichtet und bietet eine Art permanente Ausstellungsplattform, von der aus man die Welt online erreichen kann. Man kann dort so ziemlich alle Produkte sehen, die IGUS im Portfolio hat. Ein sehr vollständiger, fast materieller Katalog, der auch Preisangaben enthält. Auch sehr dynamisch und lebendig, mit funktionierenden Systemen wie Gleitlager und durchbrochener Robotik in voller Aktion, die vom Besucher frei bedient werden können.
Gerade wenn man denkt, man hätte schon alles gesehen, betritt man den Showroom für preiswerte Robotersysteme von IGUS. Besonders auffällig ist die Kompaktheit der hier ausgestellten Roboter- und Cobot-Systeme. Allesamt Tausendsassas, die je nach Konfiguration Klebearbeiten, Qualitätskontrollen, Pick and Place oder andere Aufgaben mühelos erledigen können. Wer einmal die Gelegenheit hat, diese Art von Robotik bei der Arbeit zu sehen, wird feststellen, dass die Worte "Limit" oder "Grenze" bald völlig irrelevant werden. Alles hängt jedoch von der Konfiguration ab, die der Benutzer selbst online zusammenstellen kann. Die IGUS-Website Affordable Robotics bietet daher eine unwahrscheinliche Vielzahl von Optionen und Zusatzkomponenten wie Bildverarbeitungssysteme und Sensoren, Antriebe, Lenksysteme, Greifer und so weiter, mit denen man im Konfigurator wirklich alles machen kann. Eine Videobibliothek von bestehenden, von Kunden empfohlenen und einmal bestellten Anlagen hilft Ihnen dabei sicherlich. Der Konfigurator selbst verfügt übrigens über ein leistungsfähiges Simulationstool, mit dem Sie noch besser abschätzen können, ob Ihre Konfiguration die geplanten Aufgaben bewältigen kann. Alle Steuerungen werden auch von der intuitiven IGUS-Software unterstützt, die kostenlos mitgeliefert wird.
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